Darstellung unterschiedlicher Währungsformate
Als einfaches Beispiel sei die Zahl 12345,67 gegeben. Die wird ja auch genau so in einer Zelle dargestellt, wenn die Standard-Formatierung beim Zahlenformat verwendet wird. In dem Moment, wo Sie Währung oder Buchhaltung als Zahlenformat verwenden, stellt sich die Zahl so dar: 12.345,67 €. Intern ist das nach wie vor (natürlich) eine ganz normale Zahl ohne Formatierung, Sie können damit nach Belieben rechnen.
€ zu $ (Euro zu Dollar)
Nun ist es ja denkbar, dass Sie innerhalb einer Arbeitsmappe beide Währungen verwenden müssen. Beispielsweise steht in Spalte D der Preis in Euro und in Spalte E der (umgerechnete) Preis in Dollar. Das Ganze sollte dann so aussehen:
Sie erkennen, dass in H1 der Umrechnungskurs für 1 Euro steht. Dieser dient als Multiplikator für die Spalte E2. Der scheinbar einfachste Weg wäre, den €-Betrag einfach mit dem Umrechnungsfaktor zu multiplizieren, das Ergebnis zu kopieren, als Wert in E2 wieder einzufügen, dann das $-Symbol davor zu setzen und natürlich den Punkt gegen das Komma zu tauschen. Letztendlich wird das Ganze dann auch noch rechtsbündig formatiert und es ist gut. Oder doch nicht?
Nun ja, die Optik und das Ergebnis stimmen. Zumindest so lange, bis der Kurs in H1 nicht geändert wird. Dann geht die gesamte Prozedur mit der Umrechnerei wieder von vorne los. Wenn Sie jedoch in E2 diese Formel eingeben:
=WECHSELN(WECHSELN(WECHSELN(TEXT(D2*$H$1;"[$$-409] #.##0,00");".";"_");",";".");"_";",")
dann wird der Dollar-Betrag immer automatisch angepasst. Außerdem lässt sich diese Formel auch ganz bequem nach unten kopieren und berechnet für jede Zeile den korrekten $-Betrag. Eine Einschränkung ist aber ‑wie auch im erstgenannten Modell- gegeben: Das Ergebnis ist Text, und damit können Sie nicht rechnen. Aus dem Grunde sollte auch hier der Ergebnisbereich der Spalte E rechtsbündig formatiert werden. Es sieht besser aus. Und der Zweck ist auch erfüllt.
Zugegeben, die Formel sieht mächtig und nicht wirklich überschaubar aus. Es sind aber nur drei WECHSELN()-Funktionen, verknüpft mit der Berechnung des Wechselkurses. Der wirklich erklärungsbedürftige Teil ist unseres Erachtens nach folgender:
WECHSELN(TEXT(D2*$H$1;"[$$-409] #.##0,00")
Bedenken Sie, dass in D2 aus der Sicht des Excel-Programms die reine Zahl ohne Tausender-Trenner steht und Excel auch nicht ein Komma sondern einen Punkt als Dezimaltrenner „sieht”. Die Funktion TEXT() sorgt dafür, dass der Wert dieser Zelle als Text mit genau den angegebenen Trennern dargestellt und gewertet wird. Die Berechnung D2*$H$1 sollte klar sein, sie bildet die Grundlage für den als Text darzustellenden Wert. Und das [$$-409] sorgt dafür, dass auch bei eventuellen Datums- und Zeitangaben die amerikanische Norm verwendet wird. Das direkt darauf folgende Leerzeichen ist für etwas angenehmere Optik zuständig. Wollen Sie ausschließlich die Währung umwandeln, dann würde auch dieser Formelteil völlig reichen:
WECHSELN(TEXT(D3*$H$1;"$ #.##0,00")
Der rechts folgende Teil der Formel bleibt natürlich so.
Können Sie sich vorstellen, warum nicht direkt das Komma in einen Punkt und der Punkt in ein Komma umgewandelt wird? Angenommen, Sie beginnen (wie auch in der Formel) mit dem Punkt. Dann würden ja die Tausenderpunkte in Kommas umgewandelt sein und das Dezimalkomma bleibt ja unangetastet. Da kann man dann nicht einfach das Komma in einen Punkt umwandeln, es gibt ja (bei Zahlen ab 1.000) mehrere davon. Darum wird der Tausender-Punkt erst einmal in ein beliebiges Zeichen gewechselt, welches mit Sicherheit nicht in der Zahl vorkommt. Hier ist es der Unterstreichubgsstrich, es könnte aber auch beispielsweise die Tilde (~) sein. Anschließend kann das Dezimalkomma zu einem Punkt umgewandelt werden und dann das Ersatzzeichen zum US-Tausendertrenner, also dem Komma. Hört sich vielleicht etwas kompliziert an, aber es funktioniert.
Und noch ein Hinweis sei uns gestattet: Die Sache mit den Länder-Einstellungen des Betriebssystems können Sie in dieser Hinsicht vergessen. Erstens werden dann systemweit alle Anzeigen geändert, also in allen Programmen und zweitens wird dann natürlich der Euro nicht korrekt dargestellt. Hier geht es ja darum, dass in einem Arbeitsblatt verschiedene Währungen originalgetreu dargestellt werden.
$ zu € (Dollar zu Euro)
Andersherum geht es natürlich auch. Sie haben ‑beispielsweise durch eine Import einer csv-Datei- in Spalte D den Dollar-Wert als Text stehen und dieser soll nun tagesaktuell in Euro umgewandelt werden. Die Ländereinstellungen sind Standard, also Deutschland. In der gezeigte Tabelle könnte das dann so aussehen:
Das Prinzip ist das gleiche. Nur dass hier in den Spalten C:D Texte stehen und keine Zahlen. Das $-Zeichen ist mit einem Leerzeichen von dem Betrag getrennt. Diese Umwandlungsformel könnte dann so aussehen:
=WECHSELN(WECHSELN(WECHSELN(RECHTS(D2;LÄNGE(D2)-2);"$ ";"");",";"");".";",")/$H$1
Fällt Ihnen etwas auf? Da wird kein Unterstrich als Hilfskomponente angewendet, sondern das Tausenderkomma wird einfach nur durch „nichts” (eigentlich ein LeerString) ersetzt. Dann bleibt nur noch der trennende Punkt über, welcher problemlos in ein Komma gewechselt werden kann. Wegen der Division mit dem Umrechnungskurs wird die nun als Zahl identifizierbare Ziffernfolge automatisch in eine „echte” Zahl umgewandelt, mit welcher Sie auch weiter rechnen können. Und weil es eine Zahl ist, kann diese auch als Währung dargestellt werden.
[NachObenLetzte Verweis=„T&T: Währungsdarstellung €$”]